Die aktuelle Situation rund um die Senioren-Equipe des FC Bözingen 34 lässt sich zweifelsohne vergleichen mit dem Containerschiff «Ever Given», das quer im Suezkanal feststeckte und alles blockierte! Im Gegensatz zur «Ever Given» blockiert die Altherren-Mannschaft die Tabellenspitze der Meistergruppe der hiesigen Senioren-Landschaft. Dass der Schwung der Bärentruppe einmal gebremst wird, ist klar. Die Frage ist nur: Wie lange wird der Platz an der Sonne geblockt, und wann wird die Mission direkter Wiederabstieg gestartet?
Nach mehreren regnerischen Montagabenden, die zu Spielverschiebungen führten, schien der Gegner aus Täuffelen bereit für das Spiel. Gerüchteweise probierten die Gastgeber an der Südseite des Bielersees das Erfolgsrezept der Buschanger aus und stellten erst einmal drei Wochen den Trainingsbetrieb ein. Dem Harry Potter der Regionaltrainer gelang es auch heute wieder, 14 hungrige Spieler auf die Karte zu packen! Heute war dabei, wer noch selbständig bis nach Täuffelen fahren darf… Wie hoch der Druck aktuell auf die Spieler ist, zeigt eine Absage kurz vor dem Spiel – unklar blieb, ob man sich noch nicht bereit genug für diese starke Truppe fühlte! Heute wurde anstelle der wärmenden Crème Imprägnierungsspray gebraucht, damit der Regen besser abperlte. Bereits beim Einlauf auf das Fussballgelände war klar: Der Zirkus ist in der Stadt, und die 14 Clowns liefen ein. Die Stimmung war wie immer gelöst, und die Taktik blieb gleich wie in den letzten Spielen.
Einige Probleme schienen in der Garderobe unlösbar: zum einen die falsche Nummernvergabe, was die Angst weckte, die seeeehr körperbetonten Trikots nicht mehr vom Körper zu bringen. Und zum andern stellte sich die Frage: Wenn ich zwei linke Stulpen habe, muss ich auch zwei linke Schuhe anziehen? Fragen über Fragen, die über das aufziehende Gewitter hinwegtäuschen liessen.
Der Start ins Spiel war perfekt: Anspiel gewonnen und Platzhälfte musste nicht getauscht werden! Und das Startfurioso sollte gleich weitergehen! Anspiel, unter Druck geraten, sauber aus dem Druck befreien und mit Gegendruck den Gegner beschäftigen – das war die Devise. Und nach sechs Zeigerumdrehungen war es dann soweit: Der Gegner wurde in der eigenen Platzhälfte dermassen unter Druck gesetzt, dass der Dampfkochtopf fast zu pfeifen begann! Und die Krönung war das 1:0 durch Becksham!!! Unglaublich, was möglich ist, wenn Kraft im Tank und Luft in der Lunge ist!!! Wahnsinn!!!
Die Angriffe des Gegners wurden nun intensiver, physisch wie spielerisch wurde der Druck erhöht. Was wiederum Platz zum Kontern gab… Der wieselflinke Kammermann wurde nach dem Motto «hoch und weit bringt Sicherheit» in die Spitze lanciert – und er verwertete souverän! 2:0!!! WAHNSINNNNN UNGLAUBLICH!!! Hier flogen die Löcher aus dem Käse!
Der Bärenbändiger an der Seitenlinie sah das Ganze aber sehr skeptisch an. Er schien, seine Abstiegsprämie mache sich aktuell aus dem Staub, und er stimmte seine Leute noch einmal ein und erinnerte an den angepeilten Wiederabstieg! Diese Weisung nahm sich sein Team zu Herzen, baute direkt im Spiel ab und damit den Gegner auf. Noch vor der Pause liess man den Gegner auf ein Unentschieden herankommen, um ihm in der zweiten Halbzeit Spalier zum Sieg zu stehen. Bis zur sicheren 2:7-Rücklage tat man alles, um nicht wieder Punkte zu gewinnen, die virtuelle Tabellenführung nach einer Viertelstunde wieder abzugeben und sich langsam, aber sicher Richtung Tabellenende zu begeben.
Liebe Herren des Verbandes, dass die Wahl des Meisterrunden-Teilnehmers auf den FC Bözingen 34 fiel, war nicht nur die logische Folge eines sehr banal einfachen Auswahlverfahrens, sondern sollte sich auch für den Verband noch rächen! Offensichtlich werden wir die Meisterschaft verfälschen und Spiel um Spiel, das über die Physis und Kondition geht, verlieren! Nur bei Gegnern, die sich spielfreudig zeigen, werden wir auch aktiv am Spiel teilnehmen!
Die Spielansetzung für den Klassiker gegen den Senioren-Krösus aus Aarberg ist noch offen. Auf der einen Seite ist es der Bär, der sprunghaft die Daten vertauscht, und auf der anderen Seite hüpfen die Spieler von Termin zu Termin wie beim TV-Spiel «Eins, zwei oder drei».