Senioren: Sieg im Spitzenspiel

Wer europäische Grossstädte wie MÜNCHENbuchsee oder Radelfingen bereist, muss sich im Gegenzug mit einem Spielrhythmus der alles andere als Altersgerecht ist abfinden. Und so schön die langen Auswärtsfahrten auch scheinen, sie sind ja auch immer wieder anstrengend und kräfteraubend. Wenn es aber am Freitagabend bei Flutlicht heisst, Erster gegen den Zweiten, dann lösen sich alle Muskelprobleme und Wehwehchen in nichts auf! Das Wort Spitzenspiel wird häufig fahrlässig verwendet, heute aber verdient es seinen Namen! Die beiden Erstplatzierten, beide ohne Niederlage und dazu noch fairer als die Elektrofahrzeuge für die Umwelt! EIN KNALLER! Bereits bei der Anfahrt wehte ein rauer Wind man wusste genau was hier auf uns wartete! Die Knochen hinhalten, hat in dieser Ecke des Landes eine ganz andere Bedeutung als anderswo! Und auch der Platz ist einiges anders zu bespielen und in einem anderen Zustand als das bekannte Geläuf in Biel.

 

Erol Mürinho, the turkish ONE, grübelte wieder nächtelang über der Aufstellung und der Taktik und trotz allen Bedenken liess er auch heute mit seinem Erfolgsgaranten 3-2-3-2 spielen. Heute bot er zusätzlich Jung-Alte Talente auf, die dem Spiel des Tabellenführers noch mehr Dynamik einhauchen sollten und den stämmigen Gegenspielern etwas jüngere Knochen hinhalten sollen als die eh schon angeschlagenen alten Krieger.

 

Direkt rein ins Spiel! Der Capitano Cyril zeigte schon früh seine ganze Klasse und gewann das Anspiel, was bedeutete, dass die Kugel schon einmal in die richtige Richtung rollte. Betonung liegt hier auf Rollen! Es war bereits in den ersten Minuten klar zu sehen, dass der Ball in die eine Richtung rollen wird, den Rückweg aber hoch und lang suchen würde! Technikfussball meets Kraft. Es waren gefällige Minuten in denen die Blau-Weissen den Ball gefällig an den Gegenspieler vorbei schoben zum nächsten Mitspieler. Für die Szene in der 14. Minute, bedarf es zuerst eine kleine Regelkunde im Seniorenfussball! Beim Seniorenfussball, darf ein Spieler zwei Meter im Abseits auf einen langen Ball starten ohne Pfiff des Schiedsrichters! Grund für diese Regel ist die Gefahr einer Zerrung, die bei einem Schmetterantritt sehr hoch ist. So nach dieser Erläuterung zur 14. Spielminute zurück: Der Gegnerische Stürmer startete auf einen langen Ball zwei Meter im Abseits auf den Ball zu, im Gegensatz zur Auslegung der Regel, wurde dieser Stürmer jedoch mit dem 1:0 belohnt und nicht wie üblich mit einer Zerrung oder gar einem Muskelfaserriss! 1:0 VÖLLIG UNNÖTIG!!! Die Regelauslegung des Schiedsrichters liess jedoch keine Diskussionen zu… Gut, Mund abwischen weiter gehts! Was folgte war sogleich der nächste Ballverlust, der wiederum lang und hoch geflogen kam, einer der baumlangen Stürmer deckte den Ball ab, zog raus, spielte rein und Bums! 2:0!!! SCHOCKZUSTAND!!! Konnte ein derart medial hochgespieltes Spitzenspiel wirklich nach 20 Minuten schon entschieden sein??? NEIN! Buschang nahm nun das Spieldiktat noch mehr in die Hände und versuchte kräftemässig in den Zweikämpfen mehr entgegenzuhalten, sowie die Bälle noch genauer zu spielen! Und es gelang, der Gegner war kaum noch Gast in der Blau-Weissen Hälfte, bis auf eine hinterhältige Torhüterattacke im Fünfmeterraum, kam erstaunlich wenig vom Livetabellen-Spitzenreiter. Auf eine wunderbare und für diese Blau-W(H)eisse Mannschaft aktuell so typische Ballstaffete, kam der Ball gefährlich in den Strafraum, wo Woern zum 2:1 ins Tor gefoult wurde! 2:1 ANSCHLUSS!!! LEBENSZEICHEN!!! Nur wenige Minuten, aber viele Ballberührungen später, landete der Ball bei Möckli, der eine ganze Region in Schockzustand versetzte! 2:2 AUSGLEICH!!! Wahnsinn, was dieses Spitzenspiel hergab!!! Es war alles drin und noch war nicht einmal die 1. Hälfte vorüber! Der Schiedsrichter hatte die Pfeiffe bereits im Mund, um in die Pause zu bitten, als der nächste Blau-Weisse Angriff auf die Heimmannschaft zurollte! Der Ball landete bei Neuzugang Sen, der den Ball per Flugkopfball in die Maschen haute. BAMM! 2:3!!! SPIEL GEDREHT!!! ICH FASS ES NICHT!!!!!!

 

So endlich kam der Pausenpfiff! Buh, hier musste jeder durchatmen und den Puls runterbringen! Erol Mürinho dieser Taktikfüx! Liess den Gegner kommen und ihn mit der 2:0 Führung vom Sieg träumen, bevor er unerbittlich zurückschlug! Was eine taktische Meisterleistung, es gilt den Hut zu ziehen!

 

Und weiter ging es! Halbzeit zwei. Erol Mürinhos Taktische einstudierte türkische Verteidigungsmauer mit Ali-Yavuz-Marküss spielte eigentlich grundsolide und kurbelte Angriff um Angriff von hinten heraus an und doch landete immer wieder ein Ball im Tor! Das wollten die harten drei in der Verteidigung in den nächsten 40 Minuten verhindern. Bözingen brauchte zwar 30 Minuten um richtig warm zu werden, das kann man aber aufgrund von zwei Spielen in 48 Stunden keinem verübeln. Jetzt wurde das bekannte Buschanger Spiel aufgezogen und die Blau-Weissen hatten das Spiel jederzeit im Griff! Die einzige Gefahr, die von den Heimangriffen ausging, waren die Zecken, die beim Ball suchen, zupackten. Und so kämpfte Aschi, trotz Jahrgang 1966 die klare neue Nummer 1, mehr mit dem Wind als mit gefährlichen Bällen. Nach einer Stunde war es wieder Sen der den Ball, von Woern perfekt freigespielt, abdeckte, Drehung, Schuss und na klar: TOOOOOOR! 4:2!!! Was für ein Bomber der wiederum im Sturm auflief!!! Die Radelfinger Grätschen wurden immer wie müder, was bedeutete, dass die Buschanger Beine je länger je weniger getroffen wurden. Trotzdem gab es immer wieder den einen oder anderen gefährlichen Angriff auf die Knochen! Die Stimmung wurde zusätzlich von der Heimbank angeheizt, ihnen war die Nervosität je länger das Spiel dauerte, immer wie mehr anzumerken! Der Mann mit zwei Pfeiffen trug seinen Teil bei mit teils merkwürdigen Entscheiden. In der letzten Spielminute lancierte das Heimteam noch einen Angriff in die Tiefe, der wieselflinke Verteidiger Marküss ersprintete sich den Ball und konnte nur noch mit einem groben Foul von diesem getrennt werden. 22 Spieler sahen ein Foul, der Entscheidungsträger entschied auf Ecke!!! Diese segelte durch den Strafraum und landetet auf dem Kopf eines Radelfingers und im Tor! 3:4!!! Kommt hier noch einmal Nervosität auf?! Wohl nur auf der Heimbank! Denn die Buschanger setzten noch einen Kirschen-Angriff auf die Sahnetorte. Als Gegenpol zu den vielen türkischen Freunden in der Mannschaft, schloss der griechische Stürmergott einen wunderbaren Angriff zum Schlussresultat von 3:5 ab!!! AUSWÄRTSSIEG!!! LEADER!!! UNBESIEGT!!!

 

Wir bedanken uns bei DEM aufmarschierten Zuschauer für den Besuch dieses irren Spiels! Er fand zum Dank auch Platz auf der Siegerbild! Heute siegte der elegante Spassfussball gegen die kräftige/rustikale Variante vom Lande. Auch die Schlussprovokationen von der Heimbank wurden verbal sauber gelöst und führten zu weiterem Frust beim Zweitplatzierten.

So nun geht es langsam darum zu entscheiden, unbesiegt aufsteigen oder Punkte abgeben und in dieser Liga weiter für Furore sorgen… es bleibt spannend zu sehen, wie sich der Startrainer Erol aus dieser Situation taktikulieren wird!

 

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