Senioren: Zu Gast beim Liga-Krösus

An einem verregneten Dienstagabend macht man sich im höheren Alter eher daran, den Ofen einzufeuern und ein Glas Rotwein zu trinken! Nicht so die Meistergruppe der hiesigen Senioren – nach einem verregneten Tag wird Fussball gespielt. Die Blau-Weissen waren zu Gast beim Liga-Krösus. Der FC Aarberg steht in der Tabelle nur einen Rang vor Bözingen, mit der gleichen Anzahl Punkte… jedoch holten sie die 6 Punkte aus 2 Spielen im Gegensatz zu den Buschangern. Es gab noch weitere Unterschiede zwischen den beiden Teams… Beide Kader haben einmal höher gespielt: Derjenige des FC Aarberg in höheren Ligen, derjenige des FC Bözingen gegen höhergelegene Vereine wie Plagne, Orvin oder Tavannes. Lieber Verband, alleine diese Tatsache sollte euer «Zufalls-Verfahren» in Frage stellen!

In den Reihen der Heimmannschaft sprach sich der drastische Konditionsabbau der Bözingen-Bewegungs-Therapy-Gruppe im Spiel gegen Täuffelen herum, und so wurde das Spiel auf diesen traurigen Dienstag mit einem schweren und nassen Terrain verlegt. Einige Buschanger scheiterten beim Versuch, Stollen-Fussballschuhe zu kaufen, an der Alterskontrolle und den Worten des Verkäufers: «In Ihrem Alter kauft man keine Stollen mehr!»

Der Start in die Vorbereitungsphase gelang, und man bekam die Garderobe 1 – es sollte die einzige 1 bleiben an diesem Abend. Heute durfte aufgrund eines taschen-ungewaschenen, ungelüfteten und noch leicht feuchten Trikots die Rückennummer getauscht werden, um nicht hauteng unterwegs sein zu müssen. Die gesamte Kabine stank heute wie ein frisch «bschütetes» Feld! Wir bedanken uns by the way (übersetzt: näbebi) noch bei den Spielern, die sich heute spontan für eine andere Sportart entschieden haben und uns so zu 80 famosen Minuten mit dem Bärentrainer auf dem Feld verhalfen – ein Spektakel!

Rein ins Spiel… Die ersten 10 Minuten lassen wir mit dem Men in Black-Gedanken-Dingsbums verschwinden und starten nach einer Viertelstunde in den Bericht. Die Mannschaft checkte heute etwas später ins Spiel ein. Das erste Highlight aus Buschanger Sicht war nicht, dass der Liga-Krösus nach 10 Minuten in den Standgas-Betrieb umstellte, sondern eine butterweiche Ballannahme des Spielertrainers: Ein hoher Ball liess er graziös auf den Bauch fallen, wo dieser sofort bockstill und fein eingebettet liegen blieb, um ihn danach mit der Bärenpranke weiterzuspielen! Bärenstarke Aktion – und auch hier darf hinterfragt werden, ob nicht heimlich trainiert wurde!

Das nächste Highlight war, dass man 15 Minuten kein Gegentor kassierte, was wiederum zum eigenen Spiel anregte. Und was das bedeutet, ist im Seeland mittlerweile hinlänglich bekannt! Mit dem bekannten Flachpassspiel, orchestriert vom Mittelfeldstrategen Gloor, der immer wieder die Flügel in Szene setzte, begann der Ball nun auch in die andere Richtung zu laufen. Einige lange Bälle machte der Hüne im Sturm fest und liess die Flügel sich bewegen. Ein langer, präziser Abschlag von Schneider landete über Umwege bei Hügli, der von der Grundlinie Futschi lancierte, der das erste Tor für die Gäste erzielte. Danach war nicht etwa der Liga-Krösus geweckt, sondern die Gäste merkten, dass sich der Platz sehr gut zum Spielen eignet!

Eine Traumkombination aus 5- bis 10-Meter-Pässen, direkt durch das Aarberger Mittelfeld, endete mit einem Ronaldinho-Gedenkpass bei Hügli, der einen wunderbaren Lob in die Maschen setzte!!! TRAUMKOMBINATION!!! ANSCHLUSSTREFFER!!! Was geht hier noch??? Nicht viel… Es reichte, dass die Roten heute einen Gang höher stellten und die Pausenführung verdanktermassen auf 4:2 erhöhten.

Die Pausenansprache des Spielertrainers fiel heute knapp aus und konnte aufgrund einer enormen Schnappatmung kaum gedeutet werden… Somit spielte man weiter wie in den letzten 20 Minuten.

Aarberg begann gewohnt griffig, (zu) schnell und (zu) kombinationssicher, die Abschlüsse wurden aber allesamt sauber versemmelt! Der Gast genoss jetzt immer mehr Freiheiten und spielte auf einmal munter mit. Natürlich wurde der einheimische Torhüter kaum bewegt, und so bestand die Gefahr von Stand-Schäden! Eine weitere Kombination über die lauffreudige linke Buschanger Seite endete mit einer starken, wie an der Schnur gezogenen Flanke, die wohlgetimt das Knie eines Platzherren traf und langsam wie eine Schildkröte auf dem Fussgängerstreifen ins Tor rollte! 4:3!!! UNGLAUBLICH – es wird noch einmal spannend!!! Oder doch nicht…

Aarberg beschäftigte die Bözinger Verteidigung immer wieder auf unmenschliche Art und Weise und erspielte sich Chancen, die wunderbar vergeben wurden oder zur Ecke geklärt werden konnten! Eine dieser Ecken flog dann flach auf den ersten Pfosten, wo zwei Blau-Weisse Spieler Spalier standen und so eine direkt verwandelte Ecke zuliessen! Wieso einfach, wenn es ja schwierig auch funktioniert!!! Verdammt!

Der Rest der Geschichte war ein munteres Hin und Her mit einigen Highlights und lustigen Situationen. Und hätte die Blau-Weisse Nr. 20 zwei fussballerisch einsetzbare Füsse, wäre der Ball aus 4 Metern vielleicht mit etwas mehr Kraft aufs Tor gekommen… Burims Tipp-Kick-Einlage blieb zurecht ohne Tor! Zum Schluss gab es noch ein 1-gegen-1 auf das Tor von Schneider, das einem Schlussgang im Schwingen glich – das Duell der Giganten endete im Haken, Ziehen und Zerren.

Der FC Bözingen gewann die 3. Halbzeit souverän und ohne Verlängerung! Wir bedanken uns beim Bewirtungsteam, das ausharrte, bis die Kiste trocken gelegt war.

Zum nächsten Tanz wird der FC Schüpfen gebeten. Die Tanzfläche ist der schönste Platz im Seeland und sollte für einen grossen Zuschaueraufmarsch sorgen. Das Spiel gegen die Nord-Berner findet am nächsten Mittwoch zur Prime Time (20:00 Uhr) statt.

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